John Sinclair Nr. 65: Grauen in vier Wänden

John Sinclair Nr. 65: Grauen in vier Wänden


Cedric Culp stand vor der Tür und bekam es mit der Angst zu tun. Den Grund dafür kannte er nicht, die verdammte Furcht war auf einmal da, und sein Herzschlag beschleunigte sich. Er dachte an den Rat seiner Frau, sich um Himmels willen nicht aufzuregen, weil er Probleme mit dem Herzen hatte, aber er wollte sich gern ein wenig nebenbei verdienen, und deshalb hatte er den Job als Nachtwächter angenommen. Verschiedene Firmen, die Einbrüche fürchteten, wandten sich an seine Agentur, und diese wiederum vermittelte die Männer. Es waren nicht immer leichte Jobs, doch der inzwischen sechzigjährige Culp wurde nur für die ungefährlichen Aufgaben eingeteilt. Er hätte also keine Angst zu haben brauchen. Dennoch hatte er sie!


Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Ein chinesischer Geschäftsmann namens Gerry Chang, bittet Suko um Hilfe bei einem Fall. Zwei seiner Männer sind spurlos verschwunden. Im Privatmuseum des Lord Bradford befindet sich ein Zimmer, daß dieser aus China einliefern lies und nun als Ausstellungsstück in seinem Hause steht. In diesem Zimmer soll angeblich ein alter Dämon namens Pusa gefangen sein. Suko willigt ein und begibt sich zum Haus der Bradfords, nichtwissend, daß John Sinclair zufällig am selben Fall arbeitet. In dem Zimmer sind nicht nur die zwei Chinesen verschwunden, sondern auch noch ein Nachtwächter. Während John mit Lady Bradford das Zimmer besichtigt, bricht Suko heimlich ins Haus ein, da er vom Butler abgewiesen wird. Im Haus allerdings findet er den toten Butler, getötet von einem Adler, der sich in Luft auflöst. Auch Lady Bradford entdeckt auf der Tür des Zimmers, wo der Dämon Pusa mit zwei Schlangen und einem Adler abgebildet ist, daß sich der Adler bewegt. Kurz darauf findet John einen Pfeifenstopfer, den Lord Bradford gehört. Lady Bradford ist sich sicher, daß er ebenfalls ein Opfer des Zimmers wurde. In diesem Moment taucht plötzlich ein Chinese auf, der John und Lady Bradford mit einer Waffe bedroht. Suko kann den Mann, der für Gerry Chang arbeitet, allerdings in letzter Sekunde überwältigen. John will dem Geheimnis des Zimmers auf die Spur kommen und beschließt zusammen mit Suko die Nacht dort zu verbringen. Von Lady Bradford erhält John ein Medallion, daß ihn angeblich vor Pusa schützt. In der Nacht erwachen plötzlich die beiden Schlangen und der Adler, die John und Suko allerdings vernichten können. Bei den Schlangen handelt es sich um die beiden verschwundenen Chinesen und beim Adler um den Nachtwächter. Als John im Begriff ist, Pusa zu zerstören, taucht plötzlich Lady Bradford auf und will dies verhindern. Bei dem Medallion handelt es sich um ihren Mann, der durch Pusa in eben dieses verwandelt wurde. Wenn John Pusa vernichtet, so wird auch ihr Mann vernichtet. Das will sie unbedingt verhindern. Sie hat John nur um Hilfe gebeten, damit er die Schlangen und den Adler tötet, aber nicht Pusa selbst. John kann allerdings Lady Bradford überwältigen und Pusa vertreiben, allerdings nicht vernichten. Das Medallion wird allerdings zerstört.


Meinung:
Ein absoluter Durchschnitts-Roman. Die Story an sich war nicht gerade überwältigend, wurde aber gut umgesetzt. Das einzige, was mich jetzt großartig gestört hat, war der Auftritt des Chinesen, der John angegriffen hat. War wohl eher ein Lückenfüller, den der Story hat es an sich nichts gebracht. Suko zeigt sich mal wieder von seiner besten Seite und hilft sogar einem schmierigen Geschäftsmann, nur um weiteren Schaden zu verhindern. Da merkt man einmal mehr, wie selbstlos Suko handelt. Lady Bradfords Sichtweise kann ich persönlich jetzt nicht gerade verstehen, aber sie wird schon ihre Gründe gehabt haben, wieso sie John um Hilfe gerufen hat. Auch das John am Ende nicht genau weiß, ob er Pusa vernichtet hat oder nicht, gab dem Roman nochmal eine besondere Note am Schluss. Bin mal gespannt, ob er wieder irgendwann mal auftaucht. Im großen und ganzen vergebe ich mal 2 Kreuze.


Besonderheiten:
Dieser Roman war in der vierten Auflage ein Ersatz für den Roman Nr. 15 "Der siebenarmige Tod" der ersten Auflage.
Für den selben Roman in der Sammler Edition Nr. 65 wurde ein anderes Titelbild verwendet.


Titelbild:

D. Maitz


Erscheinungsdatum:
27.07.1993


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es zeigt Lady Bradford und die Tür des chinesischen Zimmers, in dem Pusa gefangen ist. Die runde Fratze soll Pusa darstellen. Auch Ansätze der Schlangen und die Krallen des Adlers sind zu sehen.  Anzumerken ist noch, daß dies der einzige der sieben Ersatzromane ist, der in der Sammler-Edition ein neues Cover bekam, daß aber bei weitem nicht so gut ist, wie das der 4. Auflage. Dieses hier bekommt 3 Kreuze von mir. Das der Sammler-Edition leider 0 Kreuze.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Howard Vernon:


Kurzbeschreibung:
Ein gutbetuchtes englisches Ehepaar importiert aus China ein chinesisches Zimmer und stellt es in ihrem Wohnsitz aus. Mit dem Zimmer importieren sie aber direkt den Dämon Pusa der vor langer Zeit von Mönchen in das Zimmer verbannt wurde. Der sorgt auch gleich dafür das einige Leute in dem Zimmer verschwinden. Suko und John werden unabhängig voneinander in den Fall verwickelt und treffen sich dann beide in dem Haus. Mit der Hausherrin stellen sie dann fest das ihr Mann auch noch verschwunden ist. Zum alles entscheidenden Showdown begeben sie sich zusammen in der Nacht in das chinesische Zimmer und bekämpfen den Dämon Pusa, wobei sie ihn wohl nicht endgültig vernichten.


Meinung:
Vorweg kann man festhalten. Man merkt sofort das dieser Ersatzroman der 4. Auflage nicht ganz in die Chronologie der Serie passt. Erstens vom Schreibstil Jason Darks, dem hier eine Weiterentwicklung anzumerken ist, und auch von der ein oder anderen Handlungsaktion in dem Roman. Die Story ist nicht direkt schlecht, birgt aber meiner Meinung nach für einen kompletten Roman zu wenig Stoff. Die bis an die Schmerzgrenze ausgereizten Detailbeschreibungen von Gegenständen, Situationen, oder Personen fallen in diesem Heft sehr stark auf. Das ist nicht jedermanns Sache und wird hier teilweise auch übertrieben. Das Suko im Besitz einer eigenen Beretta ist, die er auch bei sich trägt wirkt auf mich neu, da er zu diesem Zeitpunkt der Serie noch keine Yard Anstellung hat, und bis jetzt immer nur im Notfall auf eine Waffe von John zurückgegriffen hat. Auch das John von Mrs. Bradford direkt telefonisch kontaktiert wird ist neu. Normalerweise wenden sich gutbetuchte Herrschaften immer an Sir Powell in dessen Büro sie John dann bekannt gemacht werden. Außerdem gehen sowohl John als auch Suko für diesen Zeitraum der Serie relativ rücksichtslos mit Menschen um die in dämonischem Einfluss stehen. Die Verhaltensweise von Mrs. Bradford ist für mich ein Rätsel, da wurde ich nicht so ganz schlau draus. Erst weiss sie nix, dann weiss sie alles und zum Schluss steht sie die ganze Zeit in Kontakt zu ihrem verschwundenen Mann der in dem Amulett gefangen ist, was sie die ganze Zeit trägt. War mir zu verwirrend. Die Schlußsequenz ist spannend und wartet mit einem relativ offenen Ende auf. Alles in allem ein guter aber teilweise sehr zäher Roman. Die ersten 10 Seiten sind absolut Klasse. Der Nachtwächter der verschwindet, die Stimmung und Atmosphäre die dort erzeugt wird sind echt beispiellos. Bis dahin wäre es eine Super Kurzgeschichte gewesen, denn wie gesagt für ein ganzes Heft bietet die Story nicht genug Stoff. Gut fand ich außerdem das in dieser Story auch eher Suko mal im Vordergrund steht und auf seine Person eingegangen wird. Zum Großteil hat John eher die Funktion eines Nebendarstellers. Als Ersatzroman für JS Nr. 15 "Der siebenarmige Tod" auf jeden Fall ein Gewinn!


Besonderheiten:
Suko trägt eine eigene Beretta!


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Auch am Cover erkennt man, das das Heft chronologisch nicht in die Reihe passt. Eher ein Cover der neuen Machart. Motiv gibt aber was her. Die Tür mit dem Dämon Pusa ist sehr gut getroffen, und die Lady muss Mrs. Bradford sein. Im Roman wird sie allerdings als "Reife" Schönheit beschrieben, und aufgrund der Story geht man auch davon aus. Das auf dem Cover dafür ein bildhübsches blondes Playboy Bunny mit Körbchengröße D abgebildet ist, passt vielleicht nicht so ganz, aber tut der Optik natürlich keinen Abbruch!


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Motiv stammt vom Cover des englischsprachigen Romans "FAERY LANDS FORLORN" von Dave Duncan:

"FAERY LANDS FORLORN" von Dave Duncan