Bisweilen sah man abends eine dunkle Limousine durch die Straße fahren,
ganz langsam, in Schrittgeschwindigkeit. Frau Salensky fand, dass es die
Sicherheit und Stabilität der Nachbarschaft verstärkte und stellte
sich jeden Abend vors Haus, um dem Wagen zuzuwinken, wenn er vorüberfuhr.
Frau Tritschler nahm die Situation zum Anlass, um ihren drei Töchtern
ein paar Weisheiten auf den Lebensweg mitzugeben. Vor allem sei es wichtig,
dass eine Frau ihre Jungfräulichkeit so lange bewahrte, bis eines Tages
ein Mann in einer solchen Limousine kam und um ihre Hand anhielt, sagte sie
bei Tisch. Die Mädchen nickten und reichten dem begnadigten Vergewaltiger
stumm den Nachtisch. Ihre Mutter hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, ihn
zum Mittagessen einzuladen, weil da der Vater in der Fabrik war und weil
sie fand, dass es für die Entwicklung der Kinder besser sei, wenn ein
Mann bei den Mahlzeiten zugegen war.