Falkengrund Nr. 22: Die Neuen
Falkengrund Nr. 22: Die Neuen


Sein rechter Arm schoss blitzartig vor, wies auf einen imaginären Punkt an der Decke. "Die Deckenlampe schwingt hin und her - jetzt fällt sie, und!" Er platzierte ansatzlos einen Karateschlag ins Leere, machte einen Schritt zurück, bei dem er gleichzeitig eine Vierteldrehung vollführte. "Mehr davon! Und! Und!" In einem strengen Rhythmus zerschlug er zwei Dutzend unsichtbare herabfallende Lampen. Er tanzte dabei durch den Raum, und er tat es so gut, dass Margarete das irritierende Gefühl hatte, tatsächlich Glas splittern zu hören. "Bis jetzt alles mit der rechten Hand - gesehen? Und jetzt fliegen Bücher aus den Regalen. Und! Und! Wenn wir die Füße hoch kriegen, halten wir die Hände frei. Und! Und!" Er wirbelte herum, dass sich der schwere Ledermantel wie ein Petticoat drehte. Seine Schuhe schlugen genau getimte Löcher in die Luft, mal eines pro Umdrehung, dann zwei und schließlich vier. "Verdammt! Die Dielen - sie platzen auf!" Er steppte zur Seite, hin und her, immer schneller nach einem verrückten Muster, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Und er tat noch mehr. Sein Blick schien den Dielenbrettern zu folgen, die aus dem sich zerlegenden Fußboden nach oben schnellten, und er verpasste ihnen mit den Schuhen Tritte, die sie in die vier Ecken des großen Seminarraums fliegen ließen.