Samuel Rosenberg stand unter ihm in der Halle, etwas außerhalb der
Mitte. Er hatte den Kopf noch immer ein wenig eingezogen und warf unsichere
Blicke in Richtung Decke. Bis zu diesem Punkt unterschied sich die Szene
kaum von jener, die er ein paar Minuten zuvor verlassen hatte. Doch dort,
wo der junge Mann hinsah, war tatsächlich etwas! Konrad erkannte die
Umrisse menschlicher Beine - sie traten hell fluoreszierend hervor, und sie
bewegten sich! An der Hüfte verlor sich das Bild im Nichts, ein
Oberkörper war nicht zu sehen. Während Samuel von der Erscheinung
wie gefesselt war, entstand unmittelbar hinter ihm ein zweites Beinpaar.
Diese Beine zuckten heftiger, strampelten in der Luft, als hänge ihr
unsichtbarer Besitzer an der Decke. Der linke Knöchel traf Samuel an
der Schulter, und er wurde ein wenig nach vorn geschubst, fing sich jedoch
und drehte sich blitzschnell um. Weitere Beinpaare formten sich in der Luft,
vier, fünf und mehr ... Konrad schaffte es nicht, die Stufen hinab zu
gehen. Er verharrte, einer Statue gleich, in der Stellung, in der er gewesen
war, als der Spuk begonnen hatte. Samuel taumelte und setzte sich auf den
Fußboden. Sein Kopf ruckte hin und her, und seine Blicke sprangen von
einem der Gespenster zum anderen. "Herr Winkheim", krächzte er. "Sehen
Sie ... sehen Sie das auch?" "Ja", würgte Konrad hervor.