Falkengrund Nr. 2: Fluch der Liebe
Falkengrund Nr. 2: Fluch der Liebe


Madoka Tanigawa war tot. Nein. Sie atmete. Aber sie sah lebloser aus als jede Leiche, die Artur je gesehen hatte. Ihre weiße Haut hatte einen bläulichen Stich. Das war nicht die Farbe von Puder - es war die Farbe, die jene grotesken Tiere hatten, die ihr Leben blind in lichtloser Finsternis verbrachten. Nicht nur ihre Haut schien weiß zu sein - irgendeine bizarre Eigenschaft des Lichts erweckte den Eindruck, ihr Fleisch selbst müsse diese bläulich-weiße Qualität haben. Ihre geschlossenen Augen waren von dunklen Schatten bedeckt, ihr Gesicht rund und gleichzeitig schmal, die Wangen deutlich hervortretend. Sie sah nicht ausgemergelt aus wie Michael Löwe. Keine Falten auf dem kindlichen Gesicht. Unterernährung war ein Zeichen der Lebenden, wie die Fettleibigkeit auch. Dieses Geschöpf schien zur Geisterwelt zu gehören, ein bloßes schimmerndes Bild, ein farbloses Hologramm, ein dreidimensionaler Schatten. Einzig die vollen, dunkelroten Lippen passten nicht zu diesem Wesen. Das ganze Blut in ihrem Körper schien dort konzentriert zu sein. Die Lippen bewegten sich, öffneten sich zu flachen Atemzügen und zu einem fernen, kaum hörbaren Stöhnen. Artur kam sich bizarrerweise vor wie ein Mörder, der auf sein Opfer blickt und dessen Tod nicht fassen kann.


Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Nach den Aufregungen um die Studenten Madoka und Artur geht das Leben auf der Universität wieder seinen geregelten Gang. Die Studenten lernen bei den Vorträgen des Doktor Roderich Konzelmann die Geheimnisse und Variationen um sogenannte Liebestränke kennen. Die Studentin Isabel Holzapfel fasziniert dieses Thema allerdings genauso wie ihr Lieblingsthema Tod und stellt so ein solches Getränk her, daß sie auf ihrer Geburtstagsfeier geschickt allen männlichen Studenten unterjubelt. Gelingt das Experiment zumindest bei einem der Männer, welcher dann Isabel total verfällt?


Meinung:
Ein weiteres Kapitel um die eigenartige Privatuniversität wird aufgeschlagen. Denn so in etwa kann man diese kleinen, handlichen Hefte mit ihrer Handlung sehen. Eine interessante Geschichte mit einem fesselnden Plot und viel zu schnell ist die Story ausgelesen. Der Autor fängt den Leser ohne gewaltige Action sondern mit einer dichten Atmosphäre. Irgendwie sehe ich diese Serie als BURG SCHRECKENSTEIN für Erwachsene. Wer also in seiner Jugend diese Bücher nur so aufsaugte und heute einen Hang zu mysteriösen Geschichten hat, der sollte mal in SCHLOSS FALKENGRUND reinlesen. Es lohnt sich!


Besonderheiten:
- Erscheinungsdatum: 20.01.2005
- erster Auftritt von Jaqueline Beck, Sanjay Munda, Harald Sapolek, Isabel Holzapfel, Georg Jergowitsch, Enene Afam und Felipe Diaz alles weitere Studenten auf Falkengrund
- Isabel nimmt einen Liebestrank, um die unendliche Liebe zu erfahren


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Was soll ich sagen? Das ist also Isabel Holzapfel! Okay, sie hat - wie beschrieben - etwas gruftiges; aber das war's dann auch. Und die Katze? Was soll die auf dem Cover? Ein Zeichen für Unglück (schwarze Katze von Rechts)?


Coverbewertung:
1 Kreuz