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Ihr Gesicht war eine angstverzerrte Fratze, denn sie wußte, daß
sie dem Tod geweiht war! Nichts und niemand konnte sie jetzt noch retten!
Es war zu spät! Aus und vorbei! Sie hätte nicht so lange zögern
dürfen! Sie hätte Pierre Bescheid sagen müssen ... Ihr Schicksal
würde sich erfüllen, so, wie es geweissagt worden war! Tränen
rannen über Sylvie Alyscomps Wangen und verwandelten das sorgfältig
aufgelegte Make-up in eine zerlaufende, schmierige Masse. Unablässig
peitschten die Regenschauer heran, die Tropfen prasselten wie Hagelkörner
in ihr Gesicht und röteten es. Naß und verklebt lagen ihre Haare
an ihrem Kopf. In ihren Ohren dröhnte es, ein widerliches Dröhnen,
das ihr weh tat und bis in ihre Seele hineinzustechen schien. Der Wind heulte
und riß und zerrte an ihrem dünnen Morgenrock und ließ ihn
wie eine gespenstische Flagge um ihren biegsamen, schlanken Körper flattern.