Damona King Nr. 50: Das Hotel der Toten
Von Westen her fiel der kühle Abendwind in das schmale Hochtal, kämmte
das saftiggrüne Gras der Almen und spielte mit den Fensterläden
der alten Berghäuser. Er blies auch dem älteren, gebeugt gehenden
Mann in das wettergegerbte Gesicht, so daß der einsame Spaziergänger
den Kopf noch mehr einzog. Der Mann atmete schwer. Obwohl er in den Bergen
aufgewachsen war, fiel es ihm nicht leicht, den schmalen, serpentinenreichen
Weg hochzusteigen. Dazu noch beladen, denn der Mann zog einen alten Karren
hinter sich her. Die Holzräder quietschten, rumpelten über die
kantigen Steine, und es war ein Wunder, das sie noch nicht abgebrochen waren.
Auf dem Leiterwagen stand die Ladung. Es war ein Sarg!
von Jason Dark, erschienen am 19.01.1981
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Damona King und Mike Hunter machen Urlaub in den Alpen. Während eines
Hubschrauberrundflugs entdecken sie ein altes Haus, auf einem Berggipfel.
Obwohl der Pilot sich sträubt das alte Hotel, in dem es angeblich spukt,
zu überfliegen, lässt er sich von seinen Passagieren überreden.
Über dem Gebäude streikt plötzlich der Motor und der Hubschrauber
stürzt ab. Während Damona King den Absturz beinahe unbeschadet
übersteht, stirbt der Pilot und Mike Hunter wird mittelschwer verletzt.
Noch an der Unfallstelle bekommen die beiden Überlebenden Besuch von
Rudolf Oganian, der das Hotel leitet. Seine aufgesetzte Gastfreundschaft
ist lediglich Fassade, denn Damona beobachtet, wie zwei Hotelangestellte
die Leiche des Piloten aus dem Wrack bergen. Während sie den
zerstörten Hubschrauber begutachtet erhält die Bezwingerin der
Finsternis, die Bestätigung für eine dämonische Präsenz,
denn die beiden Statuen von der Eingangstür, sind zu untotem Leben erwacht
und greifen Damona an. Währenddessen bekommt Mike Hunter ungebetenen
Besuch, denn die Angestellten des Hotels haben einen mörderischen Appetit
auf Menschenfleisch entwickelt
Meinung:
Band 50 der innovativen Serie wurde von Jason Dark geschrieben, der damit
seinen zweiten und letzten Roman für DAMONA KING ablieferte. "Das Hotel
der Toten" ist ein solider, mäßig spannender Gruselroman für
Zwischendurch. Die Thematik ist sicherlich kein Highlight, verspricht aber
einige Stunden schaurige Unterhaltung. Beginnt ein Heftroman bereits damit,
dass die Helden Urlaub machen, kann man getrost davon ausgehen, dass etwas
dazwischenkommt. In diesem Fall sind es sonderbare Leichendiebstähle
in dem Ort wo Damona und Mike abgestiegen sind, doch diese Vergehen sind
nur der Aufhänger für die eigentliche Handlung, in der sich einige
Leichenfresser in einem alten Hotel verschanzt haben. Ab dem Zeitpunkt, wo
Damona und Mike in dem alten Gemäuer mit ihren Feinden eingeschlossen
sind, wird es rasant, aber leider auch vorhersehbar. Was dem Sinclair sein
Kreuz ist, ist der Damona ihr Wunderstein, auch wenn sie den nicht so ultimativ
einsetzen kann, wie der Geisterjäger seinen Talisman. Im Eifer des Gefechts
ist er aber als Deus ex machina aber ebenso gut zu gebrauchen. Nett war die
Idee, Mike Hunter durch seine Verletzung angreifbarer zu machen. Die Leiden
des jungen Mannes konnte man gut nachvollziehen und auch Damonas Sorge um
ihren Mitstreiter verstand der Autor hervorragend in Szene zu setzen. Für
den Endkampf müssen sich die Helden auch einiges einfallen lassen, denn
eine Waffe mit Silberkugeln schleppen die beiden in ihrem Urlaub natürlich
nicht mit sich herum. Doch statt sich eine originelle und kreative Lösung
für das Problem auszudenken macht es sich der Autor einfach und
hinterlässt im Gewölbe einige Fackeln, die im entscheidenden Moment
wie gerufen kommen. Ein beklemmendes Kammerspiel, wie man es aus der Story
exzellent hätte machen können, sucht der Leser vergebens.
Natürlich frönt Dark auch den üblichen Klischees und der
Bösewicht ist den Helden von Anfang an unsympathisch. Stilistisch ist
die Geschichte denkbar einfach gestrickt und die Dialoge erinnern stellenweise
an heutige JOHN SINCLAIR-Romane. So viel zur "guten alten Zeit".
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Bis auf die Hotelfront und die beiden Wächterstatuen hat das Cover wenig
mit dem Inhalt zu tun. Die fliegenden Geister kommen indes gar nicht vor.
Durch einen fehlenden Rahmen und die Detailverliebtheit kommt das Motiv dennoch
gut zur Geltung.
Coverbewertung:
Rezension von
Stefan
Schrage:
Kurzbeschreibung:
Damona King und Mike Hunter verbringen ihren Urlaub in den Schweizer Alpen.
Bei einem Hubschrauberrundflug entdecken sie ein altes Hotel, das verlassen
scheint. Als der Pilot den Hubschrauber über das Hotel lenkt, setzt
plötzlich der Motor aus. Der Pilot kann zwar die Maschine abfangen,
jedoch stürzt die Maschine aus einigen Metern Höhe auf ein Felsplateau
direkt hinter dem Hotel. Bei dem Absturz wird Damona nur leicht verletzt,
aber der Pilot kommt ums Leben und Mike wird schwer verletzt. Noch ehe Damona
das Hotel betreten kann, tritt der Hotelier Rudolf Oganian auf dem Plan.
Da der Hubschrauber zerstört und der Pilot tot ist, bleibt Damona nichts
anderes übrig, als sich mit ihren schwerverletzten Freund in dem Hotel
einzuquartieren, zumal auch noch ein schweres Unwetter aufzuziehen scheint,
das das Hotel in einem undurchdringlichen Neben einhüllt. Das Hotel
macht jedoch einen unheimlichen Eindruck. Der Hotelbesitzer und seine Mitarbeiter
scheinen Dämonen zu sein, was sich kurz darauf bestätigt, als Damona
von ihrem Zimmer aus beobachtet, wie der tote Pilot von den Mitarbeitern
des Hotels aus dem Hubschrauber geborgen und an einem unbekannten Ort gebracht
wird. Als Damona das Hotel verlässt, um der Sache auf den Grund zu gehen,
wird der schwerverletzte Mike von einem Unheimlichen mit einem Messer
angegriffen. Unterdessen muss sich Damona draussen vor dem Hotel gegen zwei
zu einem unheimlichen Leben erwachten geflügelten Steinwächtern
wehren. Es gelingt Damona, die unheimlichen Wesen mit ihrem Stein, den sie
einst von ihrer Mutter erbte, zu besiegen. Doch die Schrecken sind noch lange
nicht zu Ende, denn das alte Hotel ist ein Schlupfwinkel von menschenfressenden
Ghouls und auch der Hotelier Oganian ist einer von ihnen...
Meinung:
John-Sinclair-Autor Jason Dark lieferte mit diesem Roman sein zweites Werk
innerhalb der Damona-King-Reihe ab (Nach
Band 1). Ich finde den Roman ganz
ordentlich, auch wenn der Schreibstil mitunter recht primitiv daherkommt.
Auch die Dialoge sind nicht immer sehr geistreich. Doch die Szenen in dem
Hotel sind recht gruselig beschrieben, wenn auch die Lösung beim Showdown
ziemlich unspektakulär daherkommt.
Besonderheiten:
Der 50. Band der Reihe wurde von Jason Dark geschrieben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Hotel kann man sich so vorstellen, wie es auf dem Cover dargestellt ist.
Auch die Steinwächter, die später Damona King angreifen, sind
abgebildet. Die fliegenden Geister kommen nicht in dem Roman vor.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv fand auch schon auf dem Comic-Magazin "Doorway to Nightmare"
(erschienen im Jahr 1981 in Australien) Verwendung: