Damona King Nr. 38: Die Krone der Götter

Damona King Nr. 38: Die Krone der Götter


Zyringa wartete so lange, bis das letzte Stückchen Holzkohle von dem Feuer erfaßt wurde. Dann griff seine Hand in einen kleinen, bronzenen Tiegel. Als sie wieder zum Vorschein kam, hielten die Fingerspitzen eine feine, sandartige Substanz. Im selben Augenblick - als ob Leben in der Glut stecken würde - leckte eine Flammenzunge gierig in die Höhe. Der alte Magier murmelte eine Beschwörung und streute das Pulver über die glühenden Holzkohlen. Sofort stieg grünlicher Dampf in die Höhe. Zuerst waren es nur dünne, zarte Fäden, die sich nach oben ringelten. Obwohl die Luft völlig ruhig war, tanzten sie hin und her, skurrile Windungen vollführend. Doch diese anscheinende Planlosigkeit änderte sich, als Zyringa in seiner magischen Handlung fortfuhr. Seine murmelnde Stimme hob sich, wurde lauter, dabei einen bittenden Unterton annehmend. Gleichzeitig streute er den Rest des Pulvers in die Glut. Dann brachen seine Worte wie abgeschnitten ab. Nur seine Hände führten das magische Zeremoniell weiter. In einem bestimmten Rhythmus hoben und senkten sie sich, so, als ob sie den immer dichter werdenden grünlichen Dampf formen wollten. Und, so unmöglich dieser Anblick auch einem logisch denkenden Gehirn vorkommen mußte - der Dampf nahm unter den magischen Händen tatsächlich Gestalt an. Konturen bildeten sich. Die Umrisse eines unirdischen Körpers.


von Boris Cormac, erschienen am 04.08.1980

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv wurde auch noch auf dem italienischen Comic-Magazin LANCIOSTORY Nr. 34 - 1989 verwendet:

LANCIOSTORY Nr. 34 - 1989