Damona King Nr. 1: Der schwarze Engel

Damona King Nr. 1: Der schwarze Engel


Wütend jagte der erste Novembersturm über das schottische Hochland, peitschte mit seinen Windwogen die fast blattlosen Zweige der Bäume dem Boden entgegen, rüttelte an Türen und Fensterläden, heulte um Mauerecken und trieb die Menschen von der Straße. Dicke Wolkenberge führten hoch am Himmel ihre bizarren Tänze auf, waren regenschwer und wurden doch mit der Leichtigkeit von Federn weiter nach Osten getrieben. Der Sturm war der erste Vorbote des Winters. Die Luft roch schon nach Schnee, und bald würde das Land unter einem weißen Tuch versinken. Die Menschen zogen sich zurück in ihre Häuser und Wohnungen, saßen im anheimelnden Licht kleiner Lampen und besannen sich wieder auf die alten Geschichten und Legenden. Da wurde von Geistern und Feen berichtet, von Vampiren und Werwölfen und von den blutigen Schlachten aus der Geschichte des Landes. Es gab zahlreiche unerklärliche Vorfälle. Die Sagen und Märchen waren vielfältig wie das Land selbst.


von Jason Dark, erschienen am 03.04.1979

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
An ihrem 21. Geburtstag erfährt Damona King von ihren Eltern, dass ihre Mutter Vanessa eine Hexe ist und auch in ihr übersinnliche Kräfte schlummern. Vanessa King, Damonas Mutter, stammt aus Rumänien, wo sie von dem Hexenjäger Jaroslaw Brodkin auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte. James F. King gelang es damals, die schöne Vanessa, in die er sich Hals über Kopf verliebt hatte, zu retten und mit ihr nach England zu fliehen. Doch Brodkin schwor Rache und taucht gerade an Damonas Geburtstag mit zwei Killern auf, um die Familie King auszulöschen. Vanessa und ihr Mann haben gegen die Killer keine Chance, doch Damona kann die Mörder mithilfe eines magischen Steines, den ihre Mutter ihr als Erbe hinterließ, ausschalten. Dabei steht ihr der junge Versicherungsdetektiv Mike Hunter zur Seite, der Brodkin im Auftrag seiner Firma verfolgt hat und ebenfalls in das Schloss eingedrungen ist. Mike Hunter hat sich sofort in Damona verliebt und will sie ihn ihrem Kampf gegen das Böse unterstützen. Damona nimmt diesen Kampf auf, weil sie weiß, dass der Geist ihrer Mutter bereit ist, ihr mit Rat zur Seite zu stehen, wenn sie in dringend braucht.


Meinung:
Der erste Roman dieser Serie ist ein routiniert geschriebener Gruselroman, der allerdings nichts Neues bietet. Dabei passiert bis auf einen schwebenden Schürhaken und ein paar seherischen Träumen nicht viel Gruseliges. Ein wenig langgezogen wirkten auf mich die Szenen in Rumänien, vor allem, weil man als Leser ja schon weiß, dass James und Vanessa entkommen können. Aber dass James' Freund Dennis stirbt, war eine positive Überraschung. Leider gibt es auch die typischen dark'schen Ungenauigkeiten in der Geschichte. Auf Seite 70* heißt es: "James Fennimore King, ein englischer Industrieller, hatte es von seinen Vorfahren geerbt, ..." Auf Seite 77* wird aus dem englischen Industriellen plötzlich ein Amerikaner: "Ich hoffe nur, dass man uns rüberließ. Wir waren Amerikaner, und Rumänien gehörte zum Ostblock." Auch auf Seite 105 ist King ein Amerikaner: "Dann aber sagte Vanessa: ‚... Am liebsten würde ich in England leben. Aber du bist Amerikaner, nicht wahr?' ich winkte lachend ab. ‚Na und? ...'" Auf Seite 103* bleibt Jason Dark zwar bei der Version mit dem Erbe: "... von denen James King das Schloss geerbt hatte." Doch auf Seite 108* heißt es plötzlich: "Wir heirateten in den Staaten, zogen aber nach Schottland. Ich kaufte ein Schloss." Mein Tip als schriftstellerischer Laie: einfach einen Zettel nehmen, auf dem steht: James F. King, Engländer, geerbtes Schloss oder James F. King, Amerikaner, Schloss in Schottland gekauft... ;-)) Schleierhaft ist mir auch der Titel des Romans. Wer soll der "schwarze Engel" sein? Vanessa King? Sie ist zwar eine Hexe aber das passt meiner Meinung nach nicht. Damona? Schon gar nicht! Andere Frauen kommen im Roman aber nicht vor (bis auf die üblichen drallen Wirtinnen in Rumänien... :-) Jetzt bin ich nur gespannt, wie die anderen Autoren die Serienidee von Jason Dark weiterführen.
(* Die Seitenzahlen orientieren sich an der dritten Auflage des Romans in "John Sinclair Spezial" Band 1 aus dem Jahr 2003.)


Besonderheiten:
Damona King erhält das Amulett mit dem magischen Stein.
1. Auftritt von Mike Hunter
Ein Nachdruck dieses Romans erschien im Bastei-Verlag in dem Band ‚Das Alptraumbuch'
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien am 07.10.2003 in "John Sinclair Special" Band 1.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist genauso unpassend wie der Titel. Im ganzen Roman kommen weder die schlangenäugige Frau, die Schlangen oder ein roter Sarg vor. Schön gezeichnet finde ich es auch nicht.


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der erste Band dieser vielversprechenden Serie kommt noch reichlich unspektakulär daher. Zunächst einmal liest sich dieser Roman eher wie ein Krimi, als wie ein Gruselroman, denn das Einzige Übersinnliche an diesem Roman ist eigentlich nur der Traum Vanessas und die kurze Aktion mit dem Schürhaken. Auch die Charakterisierung der Akteure bleibt sehr oberflächlich und ist ohne großen Tiefgang. Die Guten sind schön, sportlich und ansehnlich, wie einem Hochglanzmagazin entnommen, und die Bösen sind natürlich dick und hässlich. Die Beschreibung der Damona ist so ausschweifend und prahlerisch, dass ich unwillkürlich eine Schaufensterpuppe vor Augen hatte. Der einzige negative Punkt in der Personenbeschreibung ist, dass ihr Busen vielleicht etwas zu groß sei! Na klar. Eine kleine Unstimmigkeit gibt es auch bei diesem Werk von Jason Dark: Als Vanessa gleich zu Beginn des Romans von ihrem Traum erzählt sagt sie, dass es noch diese Nacht geschehen würde. Als sie Damona später davon erzählt meint sie, sie wisse nicht, wann es passieren würde. Mittlerweile muss man schon die Romane zählen, die wirklich von vorne bis hinten schlüssig sind und eine inhaltliche Logik aufweisen können. Recht spannend erzählt sind die Passagen aus der Vergangenheit, obwohl hier ja schon von vornherein klar ist, dass es James gelingt Vanessa zu retten und zumindest Brodkin noch am Leben bleibt. Trotzdem hat der Roman eine fesselnde Atmosphäre und ich war wirklich sehr unsicher, ob ich diesem Roman zwei oder drei Kreuz geben sollte. Da es für einen Gruselroman von ca. 60 Seiten aber doch sehr kitschig wirkt, wenn sich zweimal zwei Menschen auf den ersten Blick verlieben, habe ich mich für Ersteres entschieden. Außerdem fragt man sich am Ende der Geschichte unwillkürlich warum der Roman eigentlich "Der schwarze Engel" heißt?


Meinung:
Der erste Band dieser vielversprechenden Serie kommt noch reichlich unspektakulär daher. Zunächst einmal liest sich dieser Roman eher wie ein Krimi, als wie ein Gruselroman, denn das Einzige Übersinnliche an diesem Roman ist eigentlich nur der Traum Vanessas und die kurze Aktion mit dem Schürhaken. Auch die Charakterisierung der Akteure bleibt sehr oberflächlich und ist ohne großen Tiefgang. Die Guten sind schön, sportlich und ansehnlich, wie einem Hochglanzmagazin entnommen, und die Bösen sind natürlich dick und hässlich. Die Beschreibung der Damona ist so ausschweifend und prahlerisch, dass ich unwillkürlich eine Schaufensterpuppe vor Augen hatte. Der einzige negative Punkt in der Personenbeschreibung ist, dass ihr Busen vielleicht etwas zu groß sei! Na klar. Eine kleine Unstimmigkeit gibt es auch bei diesem Werk von Jason Dark: Als Vanessa gleich zu Beginn des Romans von ihrem Traum erzählt sagt sie, dass es noch diese Nacht geschehen würde. Als sie Damona später davon erzählt meint sie, sie wisse nicht, wann es passieren würde. Mittlerweile muss man schon die Romane zählen, die wirklich von vorne bis hinten schlüssig sind und eine inhaltliche Logik aufweisen können. Recht spannend erzählt sind die Passagen aus der Vergangenheit, obwohl hier ja schon von vornherein klar ist, dass es James gelingt Vanessa zu retten und zumindest Brodkin noch am Leben bleibt. Trotzdem hat der Roman eine fesselnde Atmosphäre und ich war wirklich sehr unsicher, ob ich diesem Roman zwei oder drei Kreuz geben sollte. Da es für einen Gruselroman von ca. 60 Seiten aber doch sehr kitschig wirkt, wenn sich zweimal zwei Menschen auf den ersten Blick verlieben, habe ich mich für Ersteres entschieden. Außerdem fragt man sich am Ende der Geschichte unwillkürlich warum der Roman eigentlich "Der schwarze Engel" heißt?


Besonderheiten:
Damona erbt den magischen Stein und den magischen Spiegel ihrer Mutter.
Damona und Mike Hunter lernen sich kennen und lieben.
Vanessa und James F. King sterben.
Dieser Roman wurde in dem ersten Band des Romanheftmagazins "John Sinclair-Special" neu aufgelegt.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Hat weder etwas mit der Handlung zu tun, noch ist es besonders gut gezeichnet worden.


Coverbewertung:
0 Kreuze

Rezension von Der Kommentator:


Kurzbeschreibung:
Damona King die Tochter des Großindustriellen James King feiert ihren einundzwanzigsten Geburtstag auf dem elterlichen Schloß im schottischen Hochland. Ihr Geschenk ist ein mysteriöser Stein und eine Offenbarung. Damonas Eltern weihen ihre Tochter in die Familiengeschichte der Kings ein und Damona erfährt das sie wie ihre Mutter Vanessa eine Hexe ist. James King berichtet von der ersten abenteuerlichen Begegnung beider Eltern in Rumänien: James und sein bester Freund Dennis mussten Vanessa damals aus den Klauen des äußerst brutalen Hexen- und Dämonenjägers Brodkin befreien. Dieser hatte Vanessa entführt und wollte sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen.
James verliebt sich auf der Stelle in die schöne Vanessa und verfolgt Brodkins Spur. Sie stellen den Hexer in einem Dorf und retten Vanessa in letzter Sekunde vor dem Flammentod. Bei der anschliessenden Flucht durch Wälder und Sümpfe wird Dennis getötet. Vanessa und James können entkommen, erwerben das schottische Schloß auf welches sie sich zurückziehen und bekommen ein Baby; Damona King.
Brodkin schwört Rache. Genau am Geburtstag ihrer Tochter spüren er und zwei Komplizen die Kings auf und überfallen die Familie in ihren eigenen vier Wänden. Genau wie Vanessa es in einer Vision vorausgesehen hatte sterben James und sie selber im Kugelhagel des Gangster.
Damona erhält Unterstützung von einem Detektiv, namens Mike Hunter der Brodkin mittels internationalen Haftbefehls sucht. Hunter greift ein und kann Damona schützen. Damona aktiviert zum ersten Mal ihre Kräfte und schaltet mit Telekinese den Hexenjäger aus. Damona erbt den Kingkonzern und stellt Hunter als Berater und Bodyguard ein. Natürlich haben sich beide ineinander verliebt.


Meinung:
Spitzenklasse. Der Roman hat mich vom Anfang bis zum Ende in den Bann gezogen. Es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Dark beschreibt die Szenerien derart plastisch und mitreißend das man selbst das Gefühl hat Teil der Handlung zu sein. Die Story ansich erinnert mich etwas an Batman. King oder BruceWayne egal - beide erben ein Schloß mit allem Pipapo inklusive Butler, sehen zu wie ihre Eltern brutal ermordet werden und werden zu dunklen Rächern. Vielleicht deswegen ja auch der Titel: "Schwarzer Engel".
Die Rückblenden sind spannend und auch die Story auf dem Schloß weiß zu unterhalten. Es gibt zwar Logiklöcher, aber über die kann man hinwegsehen. Zum Beispiel wenn Vanessa weiß das die Familie getötet wird und keinerlei Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Oder wenn Vanessa in der Vergangenheit nicht einmal auf die Idee kommt sich selbst mit ihren Hexenkräften aus Brodkins Gewalt oder der Gefahr des Scheiterhaufens zu befreien. Auf der anschliessenden Flucht jedoch sofort zu zaubern beginnt, um zwei Verfolger zu entwaffnen. HÄÄÄÄHH. Was sollte das denn??
Nun gut aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Ich sage trotzdem: Daumen hoch. Das war Spitze.


Besonderheiten:
Damona erfährt dass sie eine Hexe ist und bekommt einen magischen Stein geschenkt.
Damona erbt den Kingkonzern.
Damona und Mike begegnen sich zum ersten Mal.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Nicht so der Bringer würd ich sagen. Wer soll die Frau sein? Weder Damona noch Vanessa kommen da in Frage. Zwar fasziniert mich das Gesicht der Frau. Aber sie sieht relativ böse aus. Eher wie Medusa vs Killerkobra. Der rote Sarg und die Anaconda stellen mich dann gänzlich vor ein Rätsel. Allerdings grüne Schrift auf schwarzem Untergrund prägt sich sehr gut ein.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Zusatzhinweise zu dem Roman kommen von Michael Schick:
Das Motiv vom Cover des Damona King Romans wurde später außerdem auch noch auf dem John Sinclair Sammelband Nr. 69 verwendet:

John Sinclair Sammelband Nr. 69


Der selbe Roman ist auch in der Reihe Dämonenland noch einmal mit einem anderen Titelbild nachgedruckt worden:

Dämonen-Land Nr. 162: Der schwarze Engel