Dämonen-Land Nr. 176: Die Spinnen-Seuche
Dämonen-Land Nr. 176: Die Spinnen-Seuche


Das Ding sah aus wie eine Kiwi-Frucht - anthrazitfarben, behaart, ein pelziges kleines Ei. Und doch lebte es. Sein rhythmisches Pulsieren übertrug sich auf den Mann, der es in der Hand hielt, lähmte seine Gedanken und machte ihm zum Sklaven eines hypnotischen Befehls. Und dann platzte die "Kiwi" auf. Ein unwirkliches Leuchten drang aus dem Riß. Und mit ihm eine kleine schwarze Kugel mit Spinnenbeinen. Im Bruchteil einer Sekunde hatte sie ein Loch in die Handfläche des Mannes gebohrt und war darin verschwunden... Zum guten Schluß dreht das Dämonen-Land noch einmal voll auf - mit einem Roman, der euch das Fürchten lehren wird. Der letzte "Raven"-Roman ist gleichzeitig das letzte Dämonen-Land "Ciao!" sagt euer DL-Redakteur


von K.U. Burgdorf, erschienen am 09.07.1996, Titelbild: Jad
Dieser Roman erschien erstmals 1984 als GK Band 548

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Vier Wochen sind seit der Befreiung der Thul Saduun vergangen und Raven überredet Sir Anthony Gifford, seine Beziehungen spielen zu lassen, um Aktivitäten der Dämonen frühzeitig zu erkennen. Doch die Thul Saduun haben bereits reagiert. Yrdef, der mächtigste der Dämonen hat ein Ei geschaffen, dass kleine Kügelchen, ähnlich winzigen Spinnen, absondert, und welche aus Menschen willenlose Marionetten der Dämonen machen. Jeff Target bekommt die Macht der Dämonen in einer Raststätte mitten in der Wüste Arizonas zu spüren. Ein Chopper-Fahrer, der von den "Spinnen" zu einem Zombie gemacht wurde, wird vor dem Imbiss von einem Truck gerammt. Dennoch "lebt" der zerschmetterte Leib und versucht Jeff, sowie die Kellnerin, ebenfalls zu Zombies zu machen. Der Reporter kann den Zombie mit Feuer vernichten und flüchtet mit der Kellnerin Eddie nach London, wo ihn Card, denn er zuvor angerufen hat, bereits auf ihn wartet. Doch Card gehört ebenfalls zu den Marionette, ebenfalls wie Ravens Freundin Janice, und so werden auch Jeff und Eddie infiziert. Raven, der von Sir Anthonys Tochter Hillary zu einem Treffen bestellt wurde und dabei selbst nur knapp einem Anschlag der Zombies entkommen ist, verbringt die Nacht im Hause des Diplomaten. Am nächsten Morgen erscheinen Inspektor Card, Janice, Jeff, Eddie und zwei weitere Marionetten bei den Giffords und infizieren den Hausherren, seine Tochter und den Butler. Bevor auch Raven in den Bann der Dämonen geraten kann, erscheint Boraas, der abtrünnige Schattenreiter (siehe Dämonen-Land Nr. 128) und nimmt den Detektiv mit in das Reich von Yrdef. Boraas kämpft auf Befehl des Geisterdetektivs mit dem Dämonenfürsten, die sich beide gegenseitig umbringen. Mit dem Tod Yrdefs sterben auch die anderen sechs Thul Saduun, die noch nicht ihre volle Macht hatten. Die Marionetten sind wieder frei und Raven gelangt zurück in seine Welt.


Meinung:
Leider ist dieser Roman nicht mehr so spannend wie der vorhergehende. Irgendwie wirkte die Handlung reichlich konstruiert und zusammengeschustert, um möglichst schnell und nachvollziehbar ein Ende der Thul Saduun (welche im Roman plötzlich zu Thul Saduum werden) herbeizuführen. Abgesehen davon, dass der Titel sehr irreführend ist, denn unter einer Spinnen-Seuche habe ich mir eher eine Invasion von Dämonenspinnen vorgestellt, zumal das Titelbild ja auch in diese Richtung deutet. Aber selbst der Dämon sieht aus, wie auf dem Cover zu Band 10. Dass Boraas auftaucht war für mich, nach der Ankündigung eines alten Bekannten im letzten Band, auch keine allzu große Überraschung. Dass mit der Vernichtung Yrdefs auch die anderen sechs Dämonen sterben war für meinen Geschmack ein wenig zu einfach, ebenso, dass alles ungeschehen gemacht wurde und sämtliche Zombies wieder normal wurden. Ansonsten ist dieser Roman aber spannend und kurzweilig. Die Übernahme der Persönlichkeit durch die spinnenähnlichen Kugeln erinnerte etwas an die "Körperfresser".


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Eddie Hagen.
Boraas der Schattenreiter tritt wieder auf und opfert sich.
Die sieben befreiten Thul Saduun werden vernichtet.
Dieser Roman erschien bereits als Gespenster-Krimi Band Nr. 548 unter dem Pseudonym Henry Wolf.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Spitzencover zum letzten Dämonen-Land-Roman. Die Spinne wirkt sehr unheimlich. Störend ist eigentlich nur der grellrosa Rahmen.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild wurde ebenfalls für das John Sinclair Special Nr. 25 verwendet.

John Sinclair Special Nr. 25