Dämonen-Land Nr. 133: Spielball der Hexen
Dämonen-Land Nr. 133: Spielball der Hexen


Der Aberglaube treibt zuweilen seltsame Blüten. Man weigert sich, unter einer Leiter durchzugehen, kehrt um, wenn eine schwarze Katze den Weg kreuzt. Oder trägt Talismane mit sich herum, um gegen Unbill gewappnet zu sein. Als Professor Normen Saylor überall in seinem Haus solche Kleinode findet, stellt er seine Frau zur Rede. Sie scheint allen Ernstes an den magischen Schutz zu glauben! Nicht so Normen! Er besteht darauf, alle Talismane zu entfernen. Was er damit anrichtet, kann er sich in seinen furchtbarsten Träumen nicht ausmalen ... Dieser großartige Roman von Fritz Leiber (unter dem Titel "Hypno" verfilmt) wird auch Sie in seinen Bann ziehen. Vielleicht sollten Sie ihn lesen, bevor Sie Ihre Glücksbringer wegwerfen...? Ihr Dämonen-Land-Redakteur


von Fritz Leiber, erschienen am 15.11.1994, Titelbild: Maren
Dieser Roman erschien erstmals 1976 als Vampir Taschenbuch Band 41

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Norman Saylor ist Ethnologe und Professor für Soziologie am Hempnell College, und überaus erfolgreich. Das ändert sich schlagartig, als er durch Zufall entdeckt, dass seine Frau Tansy mit allerlei Talismanen und magischen Sprüchen herumhantiert. Er verlangt von ihr mit diesem abergläubischen Unsinn aufzuhören und die Hexenutensilien wegzuwerfen. Kaum ist das geschehen beginnt für Norman Saylor eine unglaubliche Pechsträhne, die ihren Höhepunkt in dem grauenhaften Tod der Hauskatze findet. Entgegen seiner rationalen, bodenständigen Lebensweise, beginnt Norman Saylor zu zweifeln, ob nicht doch etwas an den angeblichen Hexenkräften seiner Frau dran ist. Tansy behauptete nämlich, ihren Mann durch die Talismane vor den zerstörerischen Kräften der anderen Hexen zu schützen, die ihre eigenen Männer zu mehr Ruhm und Ansehen verhelfen wollen. Eines Tages verschwindet Tansy plötzlich und hinterlässt ihrem Gatten nur eine mysteriöse, zusammenhanglose Nachricht, die ein bizarres Ritual beschreibt, mit der Norman seine Frau vor den unheilvollen Einflüssen der Hexen, und ihres teuflischen Boten, schützen kann. Tatsächlich gelingt es Norman Saylor die Zutaten und Hilfsmittel zu beschaffen und das Ritual durchzuführen. Doch es ist bereits zu spät. Als Tansy zurückkehrt ist sie nicht mehr dieselbe, wie zuvor. Die Hexen haben ihre Seele geraubt und einen toten Körper zurückgelassen, der dennoch lebt. Ein erbarmungsloser Wettstreit um die Seele Tansy Saylors entbrennt…


Meinung:
"Spielball der Hexen" ist ein stimmungsvoller Gruselroman, der erstmals im Jahr 1943 veröffentlicht wurde und 1976 zum ersten Mal in deutscher Übersetzung erschienen ist. Stark gestrafft und auf die wesentlichen Aspekte reduziert hat der atmosphärische Schocker nun den Weg in das DÄMONEN-LAND gefunden. Auch wenn der ursprüngliche Text viel von seiner literarischen Dichte eingebüßt hat, so bildet er dennoch einen der anspruchsvollsten und düstersten Heftromanen. Aufgewertet wird der Roman durch die wunderschönen Illustrationen von Fabian Fröhlich, die jedem gebundenen Werk zur Ehre gereichen würden. Dem Heftromanleser wird auf diese Art und Weise einer der bedeutendsten Romane der amerikanischen Horrorliteratur leicht bekömmlich und schnell konsumierbar auf dem Silbertablett serviert. Gekonnt beschreibt Fritz Leiber die schmale Grenze zwischen Aberglauben und Realität und macht, im Gegensatz zu vielen anderen Autoren von Heftromanen, einen gewöhnlichen Menschen zum Mittelpunkt des Geschehens. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf und lässt den Leser bis zum Ende dieser großartigen Lektüre nicht mehr los. Das Tüpfelchen auf dem i bildet das Filmlexikon, in dem Frank Rehfeld dieses Mal den Streifen "Hypno" vorstellt, eine atmosphärisch sehr dichte Verfilmung des vorliegenden Romans.


Besonderheiten:
Der Roman ist ungekürzt und in neuer Übersetzung in der Edition Phantasia, unter dem Titel "Hexenvolk", erschienen.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover von Maren passt wirklich perfekt zum Titel, dafür aber überhaupt nicht zum Inhalt, da es viel zu plakativ ist, und nicht ansatzweise die schauerliche, subtile Gruselatmosphäre des Romans einfängt. Um das Interesse eines Lesers zu wecken reicht es aber allemal.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Dämonen-Land Romans Nr. 133 wurde auch schon auf dem Cover des GESPENSTER GESCHICHTEN Comics Nr. 1111 verwendet:

Gespenster-Geschichten Nr. 1111: Die Nacht der Voodoo-Hexen


Ein weiterer Zusatzhinweis kommt von Florian Hilleberg:
Der Roman ist ungekürzt und in neuer Übersetzung in der Edition Phantasia, unter dem Titel "Hexenvolk", erschienen.

"Hexenvolk"