Dämonen-Land Nr. 75: Das Böse lebt
Vor nunmehr zweieinhalb Jahren ging mit dem 200. Band eine der erfolgreichsten
Horrorserien zu Ende: TONY BALLARD. Kein Wunder, denn in diesem Roman starb
Asmodis, der Fürst der Finsternis, und mit ihm die Hölle selbst.
Der Dämonenjäger war mit einem Male arbeitslos geworden. Doch nun
ist die Zeit der Ruhe und des Friedens vorbei! Mit diesem Dämonen-Land
präsentiert A.F. Morland die packende Fortsetzung jenes letzten Bandes!
Ein spannendes Abenteuer nicht nur für TONY-BALLARD Fans! Viel Spaß
beim Lesen und einen wehmütigen Blick in vergangene Zeiten wünscht
von A.F.Morland, erschienen am 25.08.1992, Titelbild: JAD
Dieser Roman ist eine Erstveröffentlichung
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Nachdem das Böse scheinbar vernichtet wurde (Tony Ballard
Band 200
Die Hölle stirbt!'), hat sich Tony Ballard in sein Heimatdorf
zurückgezogen, und lebt dort nun mit seiner Frau Vicky und dem
zweijährigen Sohn Andrew ein ganz normales Leben. Doch die Ruhe ist
trügerisch, denn mit dem Tod Asmodis' ist nicht die gesamt Hölle
gestorben, sondern sie wurde nur in einen Schockzustand versetzt, aus dem
sie sich nun langsam wieder erholt. An der Spitze der Dämonen steht
nun Loxagon, der Teufelssohn, der mit dem Tod seines Vaters sein Ziel erreicht
hat. Für ihn geht es nun vor allem darum, sich an dem Mann zu rächen,
der jahrelang der ärgste Feind der Hölle war: Tony Ballard. Loxagon
erschafft mit seinen neuen Kräften einen gefährlichen Dämon:
Zeeneth, den Höllenrichter. Dieser besitzt neben seiner eigenen
Persönlichkeit zusätzlich noch die Kräfte von zwei
Werwölfen, zwei Vampiren und einem Ghoul, was sich in den fünf
zusätzlichen Köpfen zeigt, die Zeeneths Hals zieren. Mit einem
magischen Gift macht Zeeneth einige Bewohner des Dorfes zu seinen Sklaven
und bringt sie dazu, heimtückische Anschläge auf den ehemaligen
Dämonenjäger und seine Familie zu begehen. Während Tony sich
mit dem Bürgermeister auf einem Jagdausflug befindet, bei dem auf beide
geschossen und der Bürgermeister getroffen wird, erscheint ein unheimlicher
Fremder bei Vicky und Andrew und entführt die beiden in eine alte
Mühle etwas außerhalb des Dorfes. Hier stellt sich heraus, dass
der Fremde ein abtrünniger Teufel namens Talomach ist, der Vicky und
ihren Sohn vor den Dorfbewohnern schützen will, weil er der Hölle
abgeschworen hat. In der Zwischenzeit hat Mr. Silver gespürt, dass die
Hölle wieder aktiv wird. Er will Tony zu Hilfe eilen, wird aber unterwegs
von den Geschöpfen aus Zeeneths Körper, die auch selbständig
handeln können, überwältigt. Er soll später Loxagon
vorgeführt werden. Die veränderten Dörfler wollen die Mühle
stürmen, als Tony Ballard das Gebäude ebenfalls erreicht. Da er
von dem Höllengift noch nichts weiß und seine Familie in Gefahr
wähnt, verkennt er die Lage an der Mühle und wird ohne Schwierigkeiten
von den Dorfbewohnern überwältigt. Nun erscheint Zeeneth, dem es
keine Mühe macht, den abtrünnigen Teufel, der Vicky und Andrew
retten wollte, zu töten. Zeeneth erschafft einen Höllentrichter,
in den die Dorfbewohner Vicky und Andrew werfen. Tony Ballard, der nach dem
Tod seiner Familie jeglichen Lebensmut verloren hat, soll nun selbst in den
Höllentrichter springen. Und so macht er den ersten Schritt...
Meinung:
Ihr sollt nicht glauben, dass ich im Gegensatz zu meinen anderen Rezensionen
diesmal nicht die ganze Handlung geschildert habe - das Heft endet wirklich
mit Tonys Gang auf den Höllentrichter zu. Hier zeigt sich zwei Jahre
nach dem Ende der regulären' Tony Ballard-Serie, was uns Lesern
noch alles entgangen ist. Gleichzeitig wird eine wehmütige Erinnerung
an die guten alten Zeiten wach - denn dieser Roman ist einfach nur spitze!
Nachdem die Entstehung des Höllenrichters geschildert wurde, beginnt
der Roman fast wie ein Kammerspiel, hier mal eine Andeutung, dort ein verborgenes
Geschehen; doch die Ballards ahnen von alle dem nichts und leben ihr gewohntes
Leben. Es ist schon grausam, wie man als Leser von der Verwandlung der lieben
Nachbarin in ein mordgieriges Monster erfährt, und dann mit ansehen
muss, wie sie versucht, den kleinen Andrew in ihren Garten zu locken. Viele
Sympathien bekommt der abtrünnige Teufel Talomach, der zuerst wie ein
Bösewicht daherkommt. Etwas unpassend fand ich den Auftritt von Mr.
Silver; da hatte ich den Eindruck, dass er nur wegen der "alten Zeiten" eine
Rolle in dem Roman bekam. Für mich wirkte sie einfach nur lieblos. Ein
Logikfehler ist mir auch aufgefallen: Als Talomach das Haus der Ballards
betritt, will Vicky, dass Andrew sich im Schrank versteck. Daraufhin sagt
der Junge: "Ich habe Angst im Schrank, Mom. Da ist es so dunkel."
(S. 38). Als Tony später das leere Haus betritt, entdeckt er die offene
Schranktür. S. 47: "Im Kinderzimmer war der Schrank offen. Das kam
hin und wieder vor, denn der Schrank war Andrews Lieblingsversteck."
In meinen Augen widerspricht sich das. *g* Alles in allem ist der Roman aber
erstklassig und ich habe mir bei seinem Erscheinen gewünscht, dass er
nie erschienen wäre, denn so wurde die Sehnsucht nach einer der besten
Horror-Serien überhaupt noch größer.
Besonderheit:
Erster Tony Ballard-Roman seit mehr als zwei Jahren.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Zeeneth mit seinen fünf zusätzlichen Köpfen
und das Gesicht von Talomach, der von den Monstern getötet werden soll.
Mir gefällt es sehr gut.
Coverbewertung:
Rezension von
Marcus:
Kurzbeschreibung:
Nachdem sich die Hölle wieder erholt hat, schafft Loxagon, der neue
Herrscher der Hölle, Zeeneth, den Höllenrichter, der sich an Tony
Ballard rächen soll. Der lebt derweil in seinen Heimatdorf und bekommt
erst zu spät von den Machenschaften mit. Ohne dass er dagegen etwas
tun kann, werden all seine Freunde und seine Frau und sein Sohn in die
Hölle geschickt. Ohne Hoffnung folgt Tony ihnen.
Meinung:
Die Erwartung für die Fortsetzung der Tony Ballard Heftserie war groß
bei mir. Und das Heft hatte auch teilweise Erfolg damit. Die Haupthandlung
um Tony und seinen Schicksal war erstaunlicherweise gut geschrieben. Es kam
kein Moment der Langweile auf und hatte teilweise bessere Qualität als
bei den letzten Heften der Tony Ballard Serie. Besonders gelungen war der
Auftritt des abtrünnigen Dämons, der versucht hatte, Vicky Bonney
und ihren Sohn zu helfen. Das war überraschend und ein Plus für
das Heft. Weniger hat mir Mr. Silvers Auftritt gefallen. Auch wenn es gut
war, dass er mit gemacht hat, war doch sein Erscheinen viel zu kurz. Eine
weitere Sache, die ebenfalls negativ zu bemerken war, war das Fehlen von
Tonys anderen Freunden. Es ist klar, dass nicht alle mitmachen konnten, aber
doch wäre es schön gewesen, zu erfahren, was sie nach der Vernichtung
der Hölle so getrieben hatten. Aber davon abgesehen, hat mir dieser
Roman sehr gefallen. Zwar hätte ich mir gewünscht, dass es kein
offnes Ende gegeben hätte, aber wenn man bedenkt, dass vor einigen Jahren
die Fortsetzung davon in Buchform raus gekommen ist, darf ich mich nicht
wirklich beschweren.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Es war passend zu den Roman. Aber trotzdem habe ich zuvor schon bessere Bilder
gesehen.
Coverbewertung: