Christoph Schwarz Nr. 27: Terror auf den Osterinseln

Christoph Schwarz Nr. 27: Terror auf den Osterinseln


Endlich Urlaub, endlich keine Fälle, keine Anrufe, keine Pflichten. Conny genießt ihre freie Zeit an Bord der Caribian Sky mit Kurs auf die Osterinsel. Dort noch bevor der Luxusliner sein Ziel erreicht, wird Conny mit einem Mord an Bord konfrontiert. Doch dies ist noch nicht alles, denn auf Rapa Nui angekommen erlebt sie gemeinsam mit den restlichen Passagieren einen Horror, wie er selbst für sie neu ist. Die Ursache dafür zu ergründen ist nur die halbe Miete. Gerade als sie glauben, zumindest an Bord des Schiffes sicher zu sein, bricht auch dort das Grauen aus ...


von G. Arentzen, erschienen im August 2007, Titelbild: Uwe Köhl

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Conny macht Urlaub und fährt mit einem Luxusdampfer quer über den Pazifik. Doch ihr Urlaub währt nicht lange, denn der Kapitän bittet sie um Hilfe. Ein Passagier wurde in seiner Kabine brutal ermordet. Sein Herz wurde ihm scheinbar bei lebendigem Leib aus dem Körper entfernt. Conny vermutet einen Ritualmord. Ein weibliches Mitglied der Schiffscrew ist seitdem nebst eines Rettungsbootes verschwunden, was den Verdacht darauf lenkt, das sie die Mörderin ist. Doch was wollte sie mit dem Herz? Kurz darauf legt das Schiff am Hafen von Rapa Nui, besser bekannt als die Osterinseln, an. An Land trifft Conny zufällig ihre Freundin Lea Kurz, die dort für einen Roman recherchiert. Plötzlich fängt die Erde an zu beben und ein seltsamer roter Nebel steigt aus dem Boden auf. Die Menschen versuchen zu fliehen, doch der Nebel wird immer dicker. Conny muß feststellen, das die gesamte Insel in eine Art fremde Dimension geraten ist. Sie und Lea begeben sich auf das Schiff zurück. Sie ist ratlos, als kurz darauf ein Mann in voller Panik aufs Schiff läuft und berichtet, das er von irgend etwas aus dem Nebel verfolgt wurde. Bald darauf taucht ein weiterer Mann auf der von einer grauenvollen, doch menschenähnlichen Bestie verfolgt und verletzt wird. Conny kann das Wesen erschießen und den Mann retten. Sie lernt einen Wissenschaftler namens Berenger kennen, der ihr von der Theorie berichtet, was ihr Verdacht auf eine fremde Dimension verstärkt. Sie, Berenger und zwei Schiffsbesatzungsmitglieder suchen ein nahes Militärschiff auf, das ebenfalls am Hafen ankert. Dort müssen sie feststellen, das die gesamte Besatzung von einem weiteren dieser Wesen getötet wurde. Für Conny gibt es nur eine Möglichkeit wieder in die richtige Dimension zu gelangen. Sie muß auf die Insel um herauszufinden was dort vor sich geht und stößt auf ein Geheimnis das sie mit modernster Wissenschaft und uraltem Schamanenzauber konfrontiert...


Meinung:
Conny macht Urlaub und gerät gleich in einen neuen Fall. Ein sehr spannender, wie ich noch dazu sagen muß. Der Roman strotzt von Anfang bis Ende voller Spannung. Ich muß schon sagen: Alle Achtung Herr Autor. Ein geheimes Experiment, das mit modernster Wissenschaft und uraltem Zauber gekreuzt wurde, um in die Dimension eines Dämons vorzudringen hat schon was an sich und ist meines Erachtens sehr gut gelungen. Viel möchte ich jetzt auch gar nicht mehr darüber schreiben, sonst nehme ich noch die ganze Spannung weg. Es gibt für mich nur einen einzigen Minuspunkt an der Geschichte. Leider bleibt es nicht bei diesen merkwürdigen, menschenähnlichen Kreaturen (die ich mir optisch ein wenig wie Pumpkinhead vorgestellt hab), sondern es wurden noch Riesenspinnen und so komische schwarze Puschelviecher mit eingebaut, die meiner Meinung nach nicht hätten sein müssen um den Roman noch aufregender zu machen. Sie waren mir persönlich zu störend. Die menschenähnlichen Monster hätten den Horror auch bestens alleine gestalten können. Trotzdem schaue ich jetzt da mal großzügig drüber hinweg und sehe dennoch einen Spitzenroman der die volle Kreuzzahl regelrecht verdient.


Besonderheiten:
Conny und Lea kommen sich näher.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein sehr schönes Cover. Leider kommt im Roman kein einziges Mal eines dieser Steinskulpturen vor, die ja das Wahrzeichen der Osterinseln sind.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Conny Blank macht nach den Ereignissen der letzten Monate Urlaub, um sich ein wenig vom beruflichen Stress und den privaten Problemen ablenken zu lassen. Dazu hat sie eine Kreuzfahrt zur Osterinsel Rapa Nui gebucht. Doch schon die Hinfahrt erweist sich als wenig ferientauglich, als Conny zu den Ermittlungen in einem Mordfall an Bord ihres Schiffes hinzugezogen wird. Einem der Passagiere wurde nachts bei lebendigem Leib das Herz aus dem Körper geschnitten. Eine Frau aus der Crew sowie ein Rettungsboot fehlen, so dass die Täterin zwar ermittelt scheint, aber auf der Flucht ist. Auf Rapa Nui erwartet Conny die nächste Überraschung: sie trifft auf die Autorin Lea Kurz, die sie während ihres Abenteuers an der Nordsee kennen gelernt hat (s. Band 19 ‚Das Seeweib von Minsen'). Noch während des Begrüßungsabends, bei dem sich die beiden Frauen auch etwas näher kommen, geschieht unglaubliches: mehrere Erdstöße lassen die Insel beben und zerstören dabei unter anderem auch das Haus von Lea. Aus neu entstandenen Erdspalten strömt roter Nebel und die beiden Frauen fliehen auf das Kreuzfahrtschiff, das von den Schwaden verschont zu bleiben scheint. Innerhalb des Nebels bewegen sich Schatten, die sich nach kurzer Zeit als Monster, Mischungen aus Mensch und Tier, entpuppen, die schon Opfer unter den Urlaubern und Insulanern gefunden haben. Außerdem sind am Himmel über der Insel zwei farbige Monde, ein roter und ein blauer, zu sehen. Für Conny steht fest, dass sich Rapa Nui nicht mehr in der normalen Welt befindet, sondern in einer Parallelwelt befinden. Zusammen mit Leuten aus der Crew und einem amerikanischen Professor gelingt es Conny, vom Kreuzfahrtschiff eine an der Küste gelegene Militärbasis der chilenischen Regierung zu erreichen. Dort finden sie die Ursache der Geschehnisse. Mittels eines atomaren Teilchenbeschleunigers und dem geraubten Herzen des Mordopfers wollte die Besatzung der Basis ein magisches Ritual durchführen, das ein Tor in die Welt des Dämons Guefucu öffnen sollte. Dabei ist jedoch etwas schiefgelaufen und so wurde ganz Rapa Nui in die Welt des Dämons befördert. In einem alten Buch finden die Ermittler auch den Weg, die Katastrophe ungeschehen zu machen: dazu muss das bisher durchgeführte Ritual in der umgekehrten Reihenfolge abgehalten werden. Zusammen mit dem Professor gelingt es Conny, das Ritual, zu dem sie glücklicherweise kein neues Herz braucht, sondern das vorhandene nehmen kann, durchzuführen und den Schrecken zu beenden.


Meinung:
Mit diesem Roman liegt der zweite Urlaubsband der Serie vor und zwar genau 12 Monate nach dem ersten. Und da ich auch beim zweiten Adventskaffee, zu dem ich meine Kollegen eingeladen habe, dieses Ereignis als ‚Tradition' bezeichnet habe, scheue ich mich auch nicht, hier zu sagen, dass G. Arentzen damit die Tradition der Urlaubsbände aufrechterhalten hat. Und zusätzlich ist es ihm auch noch gelungen, mit "Terror auf den Osterinseln" einen der besten und spannendsten Romane der letzten Zeit zu schreiben. Mit dem Auftauchen des roten Nebels und der Isolation auf dem Schiff wurde eine grandiose Gruselatmosphäre geschaffen, die an den Klassiker ‚The Fog' erinnert hat. Gerade dann, wenn mal wieder jemand einen dunklen Schatten durch die roten Schwaden hat huschen sehen…In diesem Band wurde auch mal wieder etwas Humor eingestreut, als sich der alternde Professor für fremde Welten mehrfach darüber beschwert, dass er nur gezwungenermaßen hilft, weil ihm Conny sonst Gewalt angedroht hat - und das, wo er doch ihr Vater sein könnte. "Sind Sie aber nicht.", lautet deren lapidarer Kommentar. Und ich kann mir vorstellen, dass das jetzt keiner nachvollziehen kann, aber ich finde es auch zum Schreien komisch, dass Conny bei der Vorbereitung des umgekehrten Rituals denkt: "Guefucu. Was es nicht alles gibt." Zu den tragischen Elementen der Story gehört, dass die Monster nicht alleine aus der Welt des Dämons Guefucu stammen, sondern auch verletzte Menschen zu diesen Bestien werden - und sich scheinbar auch ihrer Verwandlung bewusst sind. Conny selbst wurde dieses Mal in eine Rolle gedrängt, die sie sonst an Jaqueline Berger bewundert hat. Sie muss gegenüber der kreischenden (und echt nervigen) Lea Kurz die Starke spielen. Das macht sie auch hervorragend und deshalb gebe ich diesem Roman, der nicht eine Seite lang langweilig war, gerne 5 Kreuze.


Besonderheiten:
Zweiter ‚Urlaubsband'.
Zweiter Auftritt von Lea Kurz.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Auch wenn ich sonst schon mal bemängelt habe, dass ein Cover nicht gruselig ist, trifft das zwar auch auf dieses zu. Allerdings finde ich es trotzdem faszinierend und gut gelungen.


Coverbewertung:
4 Kreuze